Aktuelles

25. August 2021

Bericht vom Verbandstag 2020

Frank Düser berichtet in der Ausgabe 02-2021 des Skatfreundes vom Verbandstag

Fast 20 Monate ruhte der direkte Kontakt der Gremien des DSkV. Nach dem Verbandstag im November 2019 war kein Treffen der Landesverbände mit dem Präsidium mehr möglich. Doch jetzt wurde die Gelegenheit genutzt.

Das Präsidium des DSkV traf sich mit den Landesverbänden zum Verbandstag 2020 erst jetzt. Vorher war eine Präsenzveranstaltung nicht möglich. Doch die lange Pause schadete nicht. Gute Ideen, und viel Arbeit lagen hinter den Teilnehmern.

Dabei  hat Corona deutliche Spuren hinterlassen. Neben dem Wegfall diverser Deutscher Meisterschaften und beliebten großen Pokalturnieren kam auch der DSkV nicht am üblichen Mitgliederschwund vorbei. Ähnlich wie bei den Fußballern verloren auch die Skatspieler rund zehn Prozent ihrer Mitglieder. Einige Vereine meldeten sich ab, andere stehen aktuell ohne Vereinsheim da, weil nicht alle Gaststätten die Pandemie überstanden. Auch diese Problematik wurde auf dem Verbandstag diskutiert, eine einheitliche Lösung wurde aber nicht gefunden.

Doch der Reihe nach. 33 stimmberechtigte Teilnehmer waren nach Königslutter gekommen um den Verbandstag von 2020 nachzuholen. Gestartet wurde mit Ehrungen Wolfgang Wiechert und Hans Knobbe, Präsident und Spielwart des LV 04 Nordrhein-Westfalen erhielten eine Auszeichnung von DSkV-Präsident Hans-Jürgen Homilius.

Dann übernahm Sitzungsleiter und VizePräsident Dietmar Laske das Mikrofon und führte die Versammlung durch die folgenden Stunden. Bei den Berichten der Präsidiumsmitglieder kam es zu vereinzelten Nachfragen, doch im Prinzip waren die Berichte inzwischen schon „überholt“, da sie aus dem letzten Oktober stammten. Es wurde klar herausgestellt, dass die Digitalisierung im Verband vorangetrieben wird und auf den letzten tagespunkt verwiesen.

Zur Situation in den Ligen waren sich die Teilnehmer nicht einig. Einige Landesverbände (LV) berichteten von Problemen, die Liga im Herbst durchzuziehen. „Die Vereine haben Probleme genügend Mannschaften zu stellen und auch geeignete Örtlichkeiten für Heimspiele seien manchmal schwer zu fi nden, da nicht alle Vereinslokale die Pandemie überstanden hätten“ hieß es aus dem LV 04. In der Diskussion stellte sich schnell heraus, dass es im Wesentlichen nicht um die erste Mannschaft ging, sondern darum, dass nicht alle gemeldeten Teams zu füllen seien wurde angefügt. Der Tenor war, je tiefer die Liga, je größer die Probleme.

Es stand im Raum auch den Ligaspielbetrieb in diesem Jahr zu streichen, doch unter dem Strich war eine Mehrheit dafür, den Spielbetrieb anlaufen zu lassen. Dazu wurde folgende Regelung gefunden: Die Ligen (Bundesligen und Regionalligen), die unter der Regie des DSkV stehen, nehmen den Spielbetrieb auf. In den Landesverbänden können die Verantwortlichen selbst entscheiden, ob sie spielen lassen wollen.

Die Mehrheit wird dies auch wie geplant angehen, doch wurde auch signalisiert, z.B. im LV 04 NRW, dass der Spielbetrieb wohl ausfalle. Wie dann ein möglicher Aufstieg aus der Oberliga in die Regionalliga ablaufen könnte wurde nicht thematisiert. Hier ist der jeweilige LV in der Pflicht eine Lösung zu finden. Übrigens, wenn ein Spieler in diesem Jahr für Verein X Ligaspiele bestreitet, die Saison abgebrochen wird und er zum Jahresende den Verein wechselt, dann ist er im nächsten Jahr für den neuen Verein spielberechtigt. Auch wenn es noch die „alte“ Saison ist. Corona macht es möglich. Es müssen immer wieder neue Möglichkeiten in Erwägung gezogen werden.

Geregelt wurde aber ein möglicher Abbruch der Saison, wenn eine vierte Corona-Welle den Spielbetrieb unmöglich machen sollte. Wenn in der jetzt beginnenden Saison z.B. nach dem zweiten Spieltag abgebrochen werden muss, dann wird diese Saison im kommenden Jahr am festgeschriebenen Termin des 3. Spieltages fortgesetzt. Somit würde dann die Saison 2022 nicht stattfinden, die Termine würden für die Fortsetzung der im September beginnenden Saison genutzt. (Also: Abbruch nach dem 1. Spieltag – Fortsetzung 2022 mit dem 2. Spieltag usw.). Die dadurch freiwerdenden Termine können dann natürlich für Landesmeisterschaften oder Pokalturniere genutzt werden – wenn möglich.

In diesem Jahr sind außer dem Ligaspielbetrieb noch die Deutsche Schüler- und Jugendmeisterschaft Ende Oktober geplant und hat aktuell gute Chancen stattzufi nden. Sehr vorsichtig ist dagegen die DSkVDamenreferentin Michael Simsek bezüglich des Damen-Pokals im November in Magdeburg: „Stand heute könnten wir spielen, doch leider steigt der Inzidenzwert in Deutschland aktuell wieder, wir müssen die Lage im Auge behalten.“ Hier soll im Oktober eine Entscheidung über die Austragung fallen.

Wichtig für die Jugendlichen war ein Antrag vom Jugendreferenten Christian Dammbrück. Er wollte den Jugendlichen, die jetzt coronabedingt nicht an deutschen Meisterschaften teilnehmen konnten, noch eine Chance geben. So wurde beschlossen, dass die Jahrgänge 1999 und 2000 einmalig im kommenden Jahr noch bei den Jugendlichen starten dürfen. Danach gilt wieder die Regelung bis zum 21. Lebensjahr. Bei diesem Antrag gab es keine Gegenstimmen.

Eine gute Idee hatte Angelika Endt vom LV Sachsen. Sie regte an, dass die Landesverbände pro 25 Mitglieder ein Tablet zur Verfügung gestellt bekommen. Das würde den Fortschritt enorm vorantreiben. Doch schnell wurden Für und Wider diskutiert und der Antrag hielt der Diskussion nicht stand. Aber es wurde beschlossen, dass die Landesverbände gemeinsam mit dem Präsidium einen inhaltlich ähnlichen Antrag für den Verbandstag 2021 im November konstruieren sollen. Es ist somit nicht unwahrscheinlich, dass sich der DSkV an Tablet-Investitionen der Landesverbände oder Verbandsgruppen beteiligt.

Überhaupt will das DSkV-Präsidium die Basis weiter stärken und fördern und plant in Zukunft jährlich einen Bundesvereinstag anzubieten. Hier sollen Workshops, Seminare und auch Freizeitvergnügen verknüpft werden. 

Hier sollen Workshops, Seminare und auch Freizeitvergnügen verknüpft werden.

Gestartet werden soll dieses neue Modell am Wochenende 11./12. Juni 2022 in Altenburg. Natürlich auch mit Führungen und Taufe am Skatbrunnen. Näheres wird das Präsidium im kommenden Jahr bekannt geben.

Der neue Pressereferent Andreas Träm gab eine Übersicht über die neue Website des DSkV und bot jedem Landesverband seine Unterstützung an. Wer Probleme habe, könne sich immer „nur nicht morgens um acht“ an ihn wenden.

Der zweite Tag des Verbandstag gehörte der nahen Zukunft. Der Verband plant das Mitgliederverzeichnis komplett zu digitalisieren. Zwei Arbeitsgruppen haben sich diesem Thema intensiv gewidmet. Der Sicherheitsaspekt und der Schutz der persönlichen Daten wurde ebenso einbezogen wie die praktische Umsetzung. Schon im kommenden Jahr soll die Jahresmeldung digital laufen. In einem Workshop haben sich die Landesverbände mit den Inhalten auseinandergesetzt, nach Schwächen gesucht und schwierige Fälle konstruiert. Die Arbeitsgruppen werden jetzt den Aufbau noch einmal nachbessern, um ihn dann im November, beim kommenden Verbandstag final vorzustellen.

Der Plan ist, 2022 die Mitglieder digital von den Vereinen registrieren zu lassen. Bei einem ersten Einblick in das Konstrukt scheint dies durchaus realistisch. Der Fortschritt beim DSkV schreitet voran, alte Strukturen werden Schritt für Schritt abgelegt. Ein gutes Zeichen für die Zukunft des Verbandes.