Skatjugend auf Norderney
Bericht von Arnim Zieske, Norderneyer Buben
In der Stadt Norderney gibt es – wie in anderen Städten auch – einen Skatclub. Wie viele andere Vereine in dieser Zeit hatten auch wir Nachwuchsprobleme und drohten zu überaltern. Verschärft wird diese Problematik in unserem speziellen Fall noch durch die Lage unserer Stadt auf einer Insel.
Viele Überlegungen haben wir über mögliche Maßnahmen zur Abhilfe angestellt. Wir haben zwar jedes Sommerhalbjahr reichlich Gastspieler durch Urlauber und Kurgäste – diese werden jedoch in den seltensten Fällen dann auch als zu Mitgliedern.
Während einer solchen Diskussion hatte eines unserer Mitglieder, ein pensionierter Lehrer, den Gedankenblitz welcher uns weiterbrachte. Es entwickelte sich der Gedanke, mit dem Skatspiel als Arbeitsgemeinschaften (AG`s) als Angebot während der Nachmittagsstunden an die örtlichen Schulen heranzutreten. Als Skatlehrer stellten sich zunächst zwei Spieler unseres Vereines ehrenamtlich zur Verfügung.
Dies Angebot trugen wir dann den Schulleitungen vor und boten an, während der AG – Vorstellungen zum Beginn des neuen Schuljahres mit einem Werbestand die Resonanz zu erkunden. Dieses Angebot wurde dankend und mit Freude angenommen.
Gesagt – getan: so wurde es gemacht. Zur allgemeinen Überraschung kamen wir gut an und konnten direkt im neuen Schuljahr mit einer ersten Unterrichtseinheit starten. Zunächst waren erstaunlicherweise die jungen Damen in der Überzahl. Dies änderte sich jedoch bald. Unsere Jungs nahmen auch schon bald recht erfolgreich an den ersten Turnieren teil.
Zwischenzeitlich mussten wir unser Trainerteam personell deutlich verstärken. Als wahrer Glücksfall stellte sich dann die Frau eines unserer Trainer heraus. Ihr fiel auf, von Norderney waren ausschließlich Jungs
unterwegs, während von anderen Vereinen durchaus auch diverse Mädchen Skat spielten.+
Sie begann dieser Frage nachzugehen und bekam auch Antworten. Den Mädchen in der Grundschule waren die Jungs einfach zu wild – sie scheuten sich, einer gemeinsamen AG beizutreten.
Unsere Trainerin stellte sich dann zur Verfügung, um speziell Mädchen zu unterrichten. Die Resonanz auf diese Bereitschaft war unter den Schülerinnen überwältigend. Die reine Mädchen – AG war von ihrem Beginn an derartig voll das wir jede Stunde mit mindestens zwei Trainern da sein mussten. Zwischen den Mädchen und ihrer Trainerin stellte sich sehr schnell ein besonderes Vertrauensverhältnis ein. Dies allein rechtfertigte sehr die zumindest zeitweise Trennung von Mädchen und Jungen während des Unterrichtes.
Insgesamt gesehen können wir ein positives Fazit ziehen. Die Arbeit mit den Kindern hat mittlerweile einen derartigen Umfang angenommen das wir als Trainer im Ehrenamt an unsere Grenzen stoßen. Wir müssen ja auch für uns unsere Familien Zeit haben und unser Brot verdienen.
Sicherlich wäre mehr Zeit für die Schulkinder wünschenswert, manchmal jedoch nicht machbar. Als ebenso großes Problem hat sich für uns die Finanzierung herausgestellt. Als kleiner Verein sind wir auf Spenden und auf Sponsoren angewiesen. Es wird auch zunehmend schwieriger, hier Erfolg zu haben.
Bisher haben unsere Kinder an den Norddeutschen Meisterschaften in Paderborn, Waren/Müritz, Ratzeburg und 2x Bremerhaven mit großem Erfolg in den Einzel- sowie Mannschaftsdisziplinen teilgenommen.
An den Deutschen Schüler- und Jugendmeisterschaften (DSJM) nahmen wir erstmals in Schierke im Harz 2016 mit fünf Kindern und einem Betreuer teil. Die folgenden DSJM-Termine 2017 in Schneeberg im Erzgebirge sowie 2018 in Gadow in Brandenburg sahen uns jeweils mit mehr als zwanzig Teilnehmern. Meisterschaften, Vizemeisterschaften im Einzel- sowie im Mannschaftsspiel waren der Lohn. Als besonders herausragende Leistung ist der Ranglisten-Erste bei den Schülern 2018 zu erwähnen.
Zu weiteren Auskünften, Erläuterungen etc. sind Frank Seemann, Christoph Deppe, Heike Weber und der Autor gerne bereit. Weitere Informationen findet man auf unserer Homepage ( https://www.norderneyer-buben.de/ ).